Quartalszahlen:
Interpublic Group meldet Umsatzplus von 0,3 Prozent
Es wird ein "sehr schwieriges zweites Quartal" glaubt Interpublic-Group-Chef Michael Roth. Das Spending-Verhalten der Kunden sei schizophren. Weitere Entlassungen und Gehaltsreduktionen seien unvermeidlich.
Die US-Werbeholding Interpublic Group erwirtschaftete im ersten Quartal ein organisches Umsatzplus von 0,3 Prozent. Netto allerdings gingen die Umsätze um 1,6 Prozent auf 1,97 Milliarden Dollar zurück (Vorjahr zwei Milliarden Dollar). Weitergehende Aussagen zu Werbe- und Media-Spendings seien schwer, sagte IPG Chairman-CEO Michael Roth in einem Telefonat mit Analysten. Denn weder seien die Dauer der Pandemie und das Ausmaß des makroökonomischen Druckes absehbar noch die Geschwindigkeit, in der sich die Wirtschaft wieder erholt. Auf jeden Fall, so Roth, stelle man sich auf ein "sehr schwieriges zweites Quartal ein". Danach könne man die Entwicklung des Gesamtjahres vermutlich besser prognostizieren.
Um Kosten zu sparen und die Corona-Pandemie zu überstehen, habe man einen Einstellungsstopp für feste und freie Mitarbeiter verhängt, unwichtige Ausgaben minimiert, Mitarbeiter wo möglich in den Urlaub geschickt und an passenden Stellen Gehälter reduziert. Die Unternehmen der Gruppe seien durch die Krise unterschiedlich betroffen, erklärte Roth weiter. Eine Lösung, die für alle Bereiche passen würde, gebe es nicht.
In einigen Agenturen seien die Gehälter inziwschen bei allen Mitarbeitern um bis zu 25 Prozent gekürzt worden, nachdem anfänglich nur Reduktionen auf Management-Ebene angekündigt wurden. Man tue, was man könne, um die Folgen für die Mitarbeiter so weit wie möglich zu lindern. Doch wie man schon in einigen Agenturen der Gruppe gesehen habe und leider bei weiteren noch sehen werde, seien Stellenstreichungen in der aktuellen Lage unvermeidlich.
Betroffen seien vor allem Agenturen, die Kunden im Bereich Handel, Gastgewerbe und Events auf der Kundenliste hätten. Informationen von AdAge zufolge haben Töchter wie McCann Worldgroup und MullenLowe bereits Kündigungen ausgesprochen. Das aktuelle Spending-Verhalten seiner Kunden bezeichnete Roth als "schizophren". Es schwanke kontinuierlich zwischen "Wir investieren in Werbung" und "Wir stoppen alle Maßnahmen".