Corona-Krise:
Leichte Entspannung auf dem britischen Werbemarkt in Sicht
Der britische Werbemarkt könnte die Talsohle der ersten Corona-Welle durchschritten haben, ist von ersten Branchenbeobachtern zu hören. Dennoch herrscht weiterhin Vorsicht auf dem Media-Markt.
Aufatmen auf dem britischen Werbemarkt - zumindest ein bisschen: Nach tiefen Einschnitten inmitten der Corona-Pandemie erwarten Media-Einkäufer einem Bericht von Campaign zufolge für Juni wieder eine leichte Entspannung der Lage. Dennoch bleibt die wirtschaftliche Lage extrem hart.
Branchenexperten gehen von einem Minus von 45 Prozent oder weniger gegenüber dem Vorjahresumsatz aus. Im April und Mai lag dieser Wert jeweils bei geschätzten 50 Prozent. Einige Werbekunden, darunter auch solche wie Automobil und Reise, die von der Krise besonders betroffen waren, haben bereits ihre Agenturen kontaktiert, weil sie für Juni weitere Aufhebungen der Restriktionen erwarten.
"Es kehrt wieder Zuversicht zurück in den Markt und in vielen Bereichen ist eine Erholung in Sicht, aber das Grad an Vorsicht und Unsicherheit bleibt hoch", zitiert "Campaign" den britischen OMD-Chef Tim Pearson. Zu seinen Kunden zählen Unternehmen wie Easyjet, John Lewis & Partners, McDonald's und die britische Regierung.
Auch Liam Mullins, Managing Partner bei the7stars, Großbritanniens größter unabhängiger Media-Agentur ist sich sicher, dass es echte Zeichen des Aufschwungs gibt, wenn der Lockdown reduziert wird. Wer jetzt willens sei zu investieren, könne wie nie zuvor profitieren und durch ein größeres Gehör am Markt seinen Marktanteil ausbauen, sagt er.
Andere Branchenstimmen hingegen sind deutlich pessimistischer. Ein leitender Angestellter einer großen Agenturgruppe sagte gegenüber Campaign, es gäbe zwar graduelle Besserungen. "Aber ich habe noch niemanden sagen hören, dass die Budgets wieder signifikant steigen."