Gastbeitrag:
"OneTwoPlasticFree": Wir machen die Agentur plastikfrei
Die Welt ertrinkt in Plastik. Die Münchner Agentur OneTwoSocial will mit ihrer Arbeitsgemeinschaft "OneTwoPlasticFree" etwas dagegen unternehmen.
Die Agentur OneTwoSocial will der Plastikflut im Alltag trotzen. Oberstes Ziel: In drei Phasen so gut wie plastikfrei werden. Wie der Prozess abläuft und wo es auch mal hakt, erzählt Geschäftsführer Markus Dickhardt in einer neuen Serie.
Wegwerfprodukte wie Strohhalme, Einwegbesteck und Coffee-To-Go-Becher überfluten unseren Alltag – und das nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Umfeld. Doch aus der Metapher ist längst Realität geworden: Denn wenn der Plastikkonsum mit der aktuellen Geschwindigkeit voranschreitet, haben wir im Jahr 2050 dreimal mehr Plastik im Meer als Fische (Quelle: Plastikmüll Statistik 2016). Dagegen wollen wir auch als Agentur etwas unternehmen! Deshalb haben wir in unserem Jahres-Kick off auf Malta die Arbeitsgemeinschaft "OneTwoPlasticFree" ins Leben gerufen. In einer mehrteiligen Serie lassen wir euch daran teilhaben, wie wir als Unternehmen in drei Phasen (fast) plastikfrei und nachhaltiger werden wollen.
Aller Anfang ist schwer
Plastik findet sich nicht nur im normalen Alltag, sondern auch im Büro-Alltag überall. In Schritt 1 haben wir uns deshalb erstmal einen Überblick verschafft und sämtliche Plastik-Gegenstände abfotografiert. Natürlich können diese nicht von heute auf morgen ersetzt werden, weshalb es zunächst galt, eine Strategie aufzusetzen. Eingeteilt in kurz-, mittel-, und langfristige Ziele haben wir bis 2023 einen OneTwoPlasticfree-Plan erstellt.
Kugelschreiber, Küchenrolle, Mülltüten, Telefone, Locher, Stifte – die Liste der Dinge, die aus Plastik bestehen, ist länger als erwartet. Mittlerweile gibt es für sehr vieles eine Alternative. Klingt also zunächst, als wäre es super einfach, die "bösen" Artikel aus dem Alltag zu verbannen. Schnell kommt aber Ernüchterung auf. Denn für viele Dinge gibt es schlicht und ergreifend (noch) keinen Ersatz. Zudem wollen wir natürlich die Plastik-Gegenstände, die bereits da sind, nicht wegschmeißen. Vielmehr sollen Arbeitsmittel weitgehend nachhaltig ersetzt werden.
Die Umsetzung
Wie bereits erwähnt, sind wir noch in der Anfangsphase unseres Planes. Dennoch konnten bereits erste Erfolge gezählt werden. Müsli gibt es bei uns ab sofort nicht mehr aus den einzeln portionierten Packungen, sondern wird selbst zusammengemischt. Dadurch sparen wir nicht nur enorm viel Verpackungsmaterial ein, sondern jeder kann sich sein Frühstück auch genauso zusammenstellen, wie er mag. Außerdem gibt es das Toilettenpapier jetzt mit Bambusverpackung, die gebrandeten Kugelschreiber aus Holz und die Müllbeutel biologisch abbaubar.
Lokale, nachhaltige Unternehmen unterstützen
Richtig cool sind bei uns aber die Getränke geworden. Denn seitdem eine neue Barista-Kaffeemaschine eingezogen ist, haben wir auch den Kaffeebohnen-Hersteller gewechselt. Die Bohnen sind nun vom Unternehmen Bean United. Einem Start-Up aus Oberhaching, das hochwertigen und fair-produzierten Kaffee verkauft, bei dem 2,80 Euro pro Kilogramm an World-Food-Programme der Vereinten Nationen gehen.
Zudem gibt es die Kalt-Getränke seit zwei Wochen nicht mehr von den bekannten, großen Marken, sondern von lokalen Unternehmen. Eizbach ist die erste nachhaltige Getränke-Marke, die jetzt bei uns einziehen durfte. Denn das Angebot der Münchner Marke ist nicht nur eine gesündere Alternative, sondern zudem in Glasflaschen abgefühlt – und eben lokal. Damit sind die Produktionswege kürzer und man unterstützt zusätzlich junge Gründer aus der Nachbarschaft.
Im nächsten Schritt wird es außerdem ab Ende Juli Fahrräder für alle, die Lust haben ihren Weg zur Arbeit sportlich und umweltfreundlich zu gestalten, geben. OneTwoSocial sponsert Firmenräder, die den Weg zur Arbeit mit dem Auto ersetzen sollen. Damit sind wir nicht nur nachhaltiger, sondern gleichzeitig morgens schon fitter und frischer im Büro.
Herausforderung Kostenfaktor
Drei Wochen nach Start des Projekts "OneTwoPlasticfree" gibt es also bereits erste Erfolge, wenn auch der Weg der Plastikfreiheit noch ein langer sein wird. Und kein einfacher! Denn bei all der Motivation und dem Willen der Umwelt etwas Gutes zu tun, darf der Kostenfaktor hinter dem Projekt nicht außer Acht gelassen werden. Natürlich ist gerade der plastikfreie Einkauf um einige Euro teurer. Zum Vergleich: Toilettenpapier in Bambus-Verpackung gibt es beispielsweise für etwas mehr als 48 Euro bei rund 48 Rollen. Herkömmliches Toilettenpapier gibt es je nach Marke und Sorte bereits für etwa die Hälfte.
Next steps
Als nächstes wollen wir unsere Feel-Good-Managerin Slobo in den Prozess involvieren. Denn bei OneTwoSocial gibt es dreimal die Woche Mittagessen, was für uns alle immer wieder ein Highlight ist. Aber gerade beim Einkauf im Großmarkt sind die meisten Lebensmittel eben auch in Plastik verpackt. Das wollen wir soweit wie möglich vermeiden und schicken deshalb unsere Office Managerin gemeinsam mit Slobo auf eine Mission. Sie gehen in Supermärkte in München, die verpackungsfreies Einkaufen ermöglichen und vergleichen nicht nur die Preise, sondern listen genau auf, was hier erhältlich ist und was nicht. Mehr dazu gibt es im zweiten Teil unserer OneTwoPlasticfree-Reihe.