Corona-Krise:
WPP hebt Gehaltskürzungen für Top-Manager auf
Agenturen sehen offenbar langsam wieder Licht am Ende des Corona-Krisentunnels. WPP will noch im Juli die freiwilligen Gehaltskürzungen seiner Top-Manager beenden. Andere Holdings sind noch nicht so weit.
WPP will Top-Managern, die aufgrund der Corona-Krise seit drei Monaten freiwillig auf bis zu 20 Prozent ihres Gehalts verzichten, künftig wieder den vollen Lohn überweisen. Das meldet das Online-Portal Campaign. Agenturangaben zufolge hatten über 3.000 Angestellte, die eine bestimmte Gehaltsgrenze überschritten, den Gehaltskürzungen zugestimmt.
Da die Programme zur Gehaltsreduktion bei den verschiedenen Agenturtöchtern zu unterschiedlichen Terminen im April starteten, laufen sie im Juli auch zu unterschiedlichen Terminen wieder aus. Eine Entscheidung über die Bezüge der Vorstandsmitglieder oder dem von WPP-Chef Mark Read steht generell noch aus.
Offiziell äußert sich WPP nicht zu den Entwicklungen. Doch will Campaign aus informierten Kreisen erfahren haben, dass die WPP-Mitarbeiter während des Lockdowns harte Arbeit leisteten und eine Extrameile gegangen sind, um das Unternehmen durch Kostenreduktionen zu entlasten. Jetzt hätten sie es verdient, zum Normalzustand zurückzukehren.
Marktbeobachter schlussfolgern aus WPPs Entscheidung, die Gehaltskürzungen schon nach drei Monaten wieder zu beenden, dass die schlimmste Krise überstanden sei. In anderen Agentur-Holdings indes hält man an den Einsparmaßnahmen fest. Omnicom-CEO John Wren verzichtet bis September auf 100 Prozent seines Gehaltes, während andere Top-Manager 30 Prozent weniger verdienen. Publicis-Chef Arthur Sadoun hat sein Gehalt im zweiten und dritten Quartal um 30 Prozent reduziert, andere Führungskräfte der Holding verzichteten im selben Zeitraum auf 20 Prozent ihrer Bezüge.
WPP beschäftigt insgesamt rund 100.000 Mitarbeiter.