Candidate Journey:
Bewerbungsverfahren: Zu leicht ist unattraktiv
In einem Jahr hat das Mitarbeiter-Bewertungs-Portal Glassdoor Bewerbungsverfahren von Unternehmen gemeinsam mit Jobsuchenden unter die Lupe genommen. Das Resultat: Struktur ist wichtig. Aber auch ein gewisser Schwere-Grad.
Unternehmen müssen sich jetzt ins Zeug legen. Nicht nur, dass begehrte Nachwuchskräfte unter mehreren Jobs wählen können. Sie bewerten die Arbeitgeber auch nach ihrem Auftreten beim Bewerbungs-Interview. Glassdoor stellt dazu die Analyse von Vorstellungsgesprächen auf seine Plattform.
Auf der Rangliste mit 15 Unternehmen rangiert Salesforce ganz oben. Der CRM-Tool-Anbieter hat 94 Prozent positive Bewertungen eingeheimst. "Mein Interviewprozess mit Salesforce war mit Abstand der am besten strukturierte und der verlässlichste Prozess, den ich bislang in Bewerbungsrunden erlebt habe. Sämtliche Aussagen zu Timeline, nächsten Schritten, Zusagen, etc. wurden eingehalten und ich hatte das Gefühl, dass mir zugehört und auch auf meine Prioritäten Rücksicht genommen wurde", heißt es in einer Bewertung eines Jobsuchenden.
Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG und PricewaterhouseCoopers. Ein aktueller Mitarbeiter von KPMG erinnert sich folgendermaßen an den Bewerbungsprozess: "Kurze Vorstellung und dann ging es über in eine sehr angenehme Gesprächsrunde. Wir haben über meinen Werdegang und die ausgeschriebene Stelle und Tätigkeit gesprochen. Über die Konditionen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Das Gespräch war sehr angenehm und ich habe mich wohl gefühlt."
Kommt beim Bewerber gut an: Mehrere Ansprechpartner kennenlernen
Glassdoor hat die Bestenliste im Zeitraum vom 2. Juli 2018 bis 1. Juli 2019 erstellt. Unternehmen, die auf Glasdoor vertreten sind, mussten in diesem Zeitraum mindestens 20 Bewerber-Bewertungen für Vorstellungsgespräche, inklusive einer Gesamtbewertung erhalten haben. Über alle Bewertungen hinweg schätzten Jobsuchende ein strukturiertes und transparentes Vorgehen sowie ein mehrstufige Verfahren mit mehreren Runden, in denen Kandidaten unterschiedliche Aufgaben zu absolvieren haben. Das Gute daran ist, dass Bewerber somit mehrere Ansprechpartner aus dem Unternehmen kennenlernen, um sich selbst ein Bild der Unternehmenskultur zu machen. Neben der fachlichen Eignung ist auch die persönliche und kulturelle Passung relevant.
Interessant: Die Bewerber mögen es gerne schwer. Das hat Glassdoor Economic Research schon in der Vergangenheit festgestellt: Danach liegt der optimale Schwierigkeitsgrad für ein Bewerbungsverfahren auf einer Skala von 1 bis 5 bei ungefähr 4. Das entspricht "schwer" und zog später die durchschnittliche höchste Arbeitszufriedenheit auf der Stelle nach sich. Lag die Bewertung des Bewerbungsprozesses darüber oder darunter, waren Bewerber weniger zufrieden, mit dem daraus entstandenen Anstellungsverhältnis.
Das sind die Top 15:
(%: positive Bewertung)
1. Salesforce 94%
2. KPMG 89%
3. PwC 82%
4. MHP - A Porsche Company 81%
5. Robert Bosch 81%
6. Allianz 81%
7. Personio 76%
8. Continental 74%
9. FERCHAU 73%
10. EY 73%
11. Audi 72%
12. BMW 72%
13. Lidl 70%
14. Daimler 69%
15. IBM 68%