Personalie:
Maurice Lévy hilft als Marketingchef bei We Work aus
Der Coworking-Anbieter We Work möchte mit einer ganzen Riege neuer Führungskräfte das angeschlagene Unternehmen wieder flott machen. Auch Ex-Publicis-CEO Maurice Lévy trägt seinen Teil dazu bei.
Maurice Lévy, vor gut zwei Jahren als CEO der Publicis-Gruppe in Rente gegangen, meldet sich zurück. Der 77-Jährige steigt interimistisch als Marketing- und Kommunikationschef von We Work ein. Wie Financial Times berichtet, sagte er, dass der Coworking-Anbieter vor einer gewaltigen Herausforderung stehe. Er selbst würde aber nur für eine begrenzte Zeit das Unternehmen unterstützen.
"Um ganz ehrlich zu Ihnen zu sein, habe ich die Idee zunächst abgelehnt", sagte Lévy. "Es wäre viel besser gewesen, wenn We Work sich für einen jungen CMO- und Kommunikationsdirektor entschieden hätte." Da es aber eine Notsituation gäbe, in der für ein paar Wochen oder Monate Hilfe benötigt werde, springt Lévy ein.
Ins Gespräch hatte ihn Maurice Claure gebracht, Chef des größten Anteilseigners bei We Work, der japanischen Softbank. Claure hat zuvor beim amerikanischen Mobilfunkunternehmen Sprint gearbeitet. Dort war Publicis jahrelang als Leadagentur verantwortlich und Claure und Lévy hatten eng miteinander zu tun. Sowohl Publicis als auch die Kommunikationsagentur Kekst CNC, werden sich jetzt verstärkt um We Work kümmern.
Neben Lévy hat We Work noch weitere neue Manager geholt: Ralf Wenzel als Chief Produkt Officer und Mike Bucy als Chief Transformation Officer (beide von Investor Softbank) sowie Matt Jahansouz als Chief People Officer (von Goldman Sachs). Eine Frau soll die bisher rein männlich besetzte Führungsriege ergänzen.
Eine neue Strategie soll We Work aus der Krise retten
We Work gab gerade bekannt, dass 2.400 Mitarbeiter ihre Jobs verlieren. Der für September geplante Börsengang wurde gecancelt. Der Bürovermieter will künftig stärker auf Kooperationen setzen. Zudem soll die neue Geschäftsleitung für einen Umschwung sorgen. Der Coworking-Anbieter möchte sich mit seinen hochwertigen Arbeitsplätzen neu positionieren.
Lévy selbst sagte gegenüber der Financial Times, dass er maximal ein paar Monate bleiben würde. Er will sich bemühen, stattdessen ein neues Marketing-Team einzustellen, bevor er wieder geht.