Nach Beobachtung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks ist der Aufruf von Wirtschaftsverbänden bereits auf breite Resonanz gestoßen. Nach ersten Rückmeldungen lasse sich als Tendenz erkennen, dass rund die Hälfte der Handwerksbetriebe ihren Beschäftigten Tests anbiete oder dies bald plane, sagte eine Sprecherin. "Bei den anderen scheitert es häufig nicht am Willen, sondern an fehlenden Test-Kits." Eine gesetzliche Testverpflichtung sei nicht nötig.

Auch große Konzerne setzen bereits auf Tests für ihre Mitarbeiter. Die Verfügbarkeit ist allerdings auch bei ihnen eine Einschränkung.

Die Supermarktketten Aldi Nord und Aldi Süd stellen nach eigenen Angaben seit vergangener Woche allen Beschäftigten in Präsenzarbeit wöchentlich einen Selbsttest zur Verfügung. Bei Rewe ist die Verteilung der Selbsttests ebenfalls angelaufen, wie ein Sprecher sagte. Angeboten wird demnach zunächst ein Test in der Woche. Dies sei aber eine Frage der Verfügbarkeit.

Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp stellt nach eigenen Angaben ab Anfang April allen rund 56 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deutschland zunächst ein Set mit fünf Schnelltests zur Verfügung. Opel hat nach eigenem Bekunden Zehntausende Selbsttests bestellt und will alle Beschäftigten mindestens einmal in der Woche testen, sofern sie nicht zu Hause arbeiten. Bei Daimler bekommen Mitarbeiter, die vor Ort arbeiten, laut Konzern einmal pro Woche einen Selbsttest, um sich zu Hause zu testen.

Der Karlsruher Energieversorger EnBW bietet laut Konzernchef Frank Mastiaux schon seit geraumer Zeit Tests für "betriebskritisches Personal" an, das beispielsweise für wichtige Infrastruktur verantwortlich ist. Ab dem 6. April sollen alle Mitarbeiter die Möglichkeit zu freiwilligen Tests bekommen.

Beim Softwarehersteller SAP werden am Stammsitz in Walldorf nach Angaben eines Sprechers schon seit Monaten denjenigen Mitarbeitern Schnelltests angeboten, die etwa bei Präsenz-Meetings auf Kollegen treffen.