Video-Streaming:
Apple schielt auf die Kinoleinwände
Apple will seine Eigenproduktionen künftig erst im Kino und danach auf Apple TV+ zeigen. Dahinter steckt ein Plan.
Apple will seine Spielfilme künftig erst einige Wochen im Kino zeigen, bevor sie über das Video-Streaming-Portal Apple TV+ verfügbar sind. Das will das Wall Street Journal aus unternehmensnahen Kreisen erfahren haben. Dem Bericht zufolge hat Apple bereits erste Kontakte zu Kinoketten aufgenommen.
Mit der Strategie will Apple zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Zum einen will das Unternehmen durch eine starke Kino-Präsenz mehr namhafte Regisseure und Produzenten für sich gewinnen. Außerdem will der Apfelkonzern die Situation von Netflix vermeiden. Das Video-Streaming-Portal unterhält gespannte Beziehungen zu Hollywood, da die von ihm produzierten Filme in der Regel zeitgleich im Kino und über Netflix zu sehen sind.
Der neue Entertainment-Vorstoß wird Zack Van Amburg und Jamie Erlicht geleitet, die für das Video-Programm von Apple verantwortlich sind. Zudem wurde Greg Foster als Berater hinzugezogen. Er war in der Vergangenheit Entertainment-Chef bei der Kinokette Imax und soll den Veröffentlichungsplan begleiten.
Zu den ersten großen Film-Releases von Apple zählt Sofia Coppolas "On the Rocks" mit den beiden Schauspiel-Stars Rashida Jones und Bill Murray. Erzählt wird von der Beziehung einer jungen Frau zu ihrem exzentrischen Vater. Die Veröffentlichung ist für Mitte 2020 geplant. Auch in Cannes könnte der Film Branchengerüchten zufolge gezeigt werden.
Dass das Duo Bill Murray und Sofia Coppola für Erfolge gut sind, zeigt ein gemeinsames Projekt aus dem Jahr 2003. Mit "Lost in Translation" wurde Coppola für den Regie-Oscar nominiert und gewann den Oscar für ihr Drehbuch. Auch Murray erhielt für den Film seine erste und bislang einzige Oscar-Nominierung.