US-Fachzeitschriftenmarkt:
Beim "Hollywood Reporter" fällt ein Drittel der Jobs weg
Krisenstimmung bei den Entertainment-Fachtiteln des Verlags Valence Media. Im Zuge einer Umstrukturierung sollen über 100 Stellen gestrichen und rund zehn Millionen Dollar eingespart werden.
Das US-Medienunternehmen Valence Media, Herausgeber der Entertainment-Fachzeitschriften The Hollywood Reporter, Billboard und Vibe sowie Eigentümer der unabhängigen Studios MRC Film and MRC Television, entlässt nach übereinstimmenden US-Berichten mehr als 100 Mitarbeiter in der Medien-Unit. Dies entspricht rund einem Drittel der dortigen Belegschaft.
Die beiden Co-CEOs Modi Wiczyk und Asif Satchu begründeten den Schritt in einer Mail an die Mitarbeiter mit den Effekten, die die Coronakrise auf den Geschäftsverlauf des Unternehmens habe, aber auch mit einer schon zuvor geplanten Umstrukturierung. Bereits im Februar waren beim Hollywood Reporter etwa ein Dutzend Arbeitsplätze abgebaut worden.
Laut der News-Website The Wrap, die als erste darüber berichtete, haben sich zuletzt die Verluste bei Valence Media mit Hauptsitz im kalifornischen Beverly Hills auf jährlich 18 bis 19 Millionen Dollar summiert. Durch die nun erfolgenden Maßnahmen sollen rund neun bis zehn Millionen Dollar an Kosten eingespart werden.
Über den Stellenabbau hinaus kommt es auch zu Gehaltskürzungen. Wiczyk und Satchu verzichten bis auf Weiteres komplett auf ihre Gehälter, bei den Mitarbeitern mit einem Jahressalär von über 100.000 Dollar liegen die Kürzungen im Bereich zwischen 15 und 25 Prozent.
Erst vor wenigen Tagen hatte Chefredakteur Matthew Belloni nach 14 Jahren an der Spitze des Hollywood Reporters das Magazin überraschend verlassen. Wie es heißt, war es zwischen ihm und den beiden CEOs zum Streit über eine Reihe von Storys gekommen, die nach Auffassung des Managements "zu negativ" waren und deshalb die Anzeigen-Akquisition erschwerten.
Mehr zum Thema in unserem Liveblog: