Bewegtbild-Offensive:
Burda will "Bunte" und Konsorten in TV und Web verankern
Der Director TV Rainer Laux soll Burdas Marken - "Bunte", Focus", "Freundin" und Co. - im TV präsenter machen und Filme für das Netz entwickeln.
"Bunte"-Interviews in RTL-Magazinen? Burda plant jedenfalls, sein Bewegtbildangebot in den kommenden Monaten deutlich zu erweitern. Verantwortlich für das Vorhaben zeichnet Burda Intermedia und der neue Director TV, Rainer Laux. Laut einer Mitteilung des Medienkonzerns vom Dienstag setzt der 51-jährige Produzent und frühere ProSieben-Manager dabei auf Entertainment und Magazinformate. Unter seiner Führung "sollen Burdas starke Marken im TV präsenter und mehr Filme für das Netz entwickelt werden", heißt es.
Laux lässt aktuell eine zusätzliche VJ-Redaktion aufbauen. Sie soll "schnelle und unterhaltende Clips, die für junge Zielgruppen produziert werden" verantworten. "Burda produziert täglich hochwertigen journalistischen Content und hat in so vielfältigen Bereichen wie People, Living oder Lifestyle eine sehr hohe inhaltliche Kompetenz. Diese wollen wir nun für Bewegtbildformate nutzen", betont Laux. Platzieren will Laux die markenübergreifenden Inhalte – zum Haus gehören vor allem die Massentitel "Bunte" und "Focus", aber auch Magazine wie "Mein schönes Land" oder neuerdings "Places of Spirit" - auch im klassischen Fernsehen. Laux wolle dafür unter anderem Partnerschaften mit Free-TV-Kanälen eingehen, so der Verlag. Exklusive Inhalte der Zeitschriften wie etwa Interviews mit Prominenten, aufwändige Food-Produktionen oder Shootings würden von Laux‘ Bewegtbildteam parallel für TV produziert. "Die Sender investieren mit abnehmender Tendenz in eigene Produktionen und kaufen sich exklusives, hochwertiges Material gerne ein. Sofern Marke und Inhalt es hergeben und es ins Senderkonzept passt, können daraus sogar eigene TV-Magazinformate entstehen", so Laux.
Um das Material an Sender zu bringen, wird es ab Jahresende eine eigene B2B-Plattform unter der URL burda.footage.com geben. Redaktionen oder Produzenten sollen dort das aktuelle und archivierte Material einkaufen. "Eine eigens entwickelte technische Lösung gewährleistet dabei Tempo und Komfort: Die ausgewählten Stücke oder Ausschnitte werden sekundenweise berechnet und direkt auf einen Server ausgeliefert", so Burda. Laux will mittelfristig mit Burda-Inhalten auf den internationalen Markt, vor allem nach Osteuropa. Derzeit produziert er etwa Bewegtbild gemeinsam mit dem Print-Magazin "Burda Style", das sich gerade dort in vielen Ländern sehr erfolgreich verkaufen würde, wie es heißt.
Die Burda Intermedia Publishing ist im Februar errichtet worden, um "auf den Wachstumsmärkten jenseits des klassischen Zeitschriftengeschäftes offensiv agieren zu können". Dort haben die Verlage von Hubert Burda Media wesentliche Teile ihrer medienübergreifenden Aktivitäten eingebracht. Dort sind neben den Digital-Aktivitäten auch die Produktion von Fernsehformaten, das Live-Entertainment und das Merchandising gebündelt. Geschäftsführer ist Holger Feist.