Fest steht: Allein diese drei wöchentlichen linearen Ausstrahlungstermine brachten es über die komplette Staffel auf 8,4 Millionen Zuschauer. 2017 (Staffel 7) waren es über sieben Folgen 6,9 Millionen lineare Kontakte gewesen - hinzu kamen 7,2 Millionen auf Abruf.

Wie groß die Reichweite der Staffel über alle Folgen und alle Plattformen am Ende ist, wird Sky kommende Woche bekanntgeben.

Trauernde Fans

Insofern dürfte Sky der Abschied von diesem internationalen Hit-Format schwerfallen. So wie den Fans.

Allerdings: Bei ihnen ist die finale Staffel nicht unumstritten. In die Trauer darum, dass sie sich von ihrem Serienstoff und liebgewonnen Figuren nun trennen mussten, mischt sich Ärger. Denn: Die Staffeln 7 und 8 waren deutlich kürzer und damit sehr viel zügiger erzählt als die Staffeln zuvor - für die noch Stoff der Buchvorlage von George R.R. Martin vorlag.

Die ersten sechs Staffeln boten jeweils zehn Folgen von rund 50 Minuten Dauer. Staffel 7 umfasst sieben, Staffel 8 sechs Folgen, dafür bis zu 80 Minuten lang. Die 73 Episoden kommen so auf rund sechseinhalbtausend Minuten Laufzeit (gut 100 Stunden).

Soweit die nüchternen Zahlen. Die Folge aber: Nahmen sich die ersten Staffeln enorm viel Zeit, die Handlungsstränge und Figuren zu entwickeln - eine der größten Stärken der Serie und auch der Buchvorlage -, wurden zuletzt nach Meinung einiger Fans lediglich noch Storylines zum Abschluss gebracht, andere gar nicht mehr beachtet. Ohne allzu viel Rücksicht auf die Charaktere, die Fans und bisweilen der Logik. Das erzürnte so viele GoT-Fans, dass schon vor dem Finale am 19. Mai über eine Million Menschen eine Petition unterschrieben, um den Autoren die kreative Kontrolle zu nehmen, damit die Staffel neu geschrieben und produziert werde. Inzwischen sind es knapp 1,5 Millionen.

Absurd? Durchaus.

Der Autor von "Das Lied von Eis & Feuer", George Martin, mag hier vielleicht Trost spenden: Er ist den Lesern ja noch einige Bände schuldig. Und kündigte auf seinem Blog an, das Ende könnte anders ausfallen als das der Fernsehserie. "Nicht vergessen: Ich arbeite mit einem völlig anderen Medium als David (Benioff) und Dan (Weiss)", schreibt er unter Bezug auf die Showrunner der HBO-Serie. "Sie hatten sechs Stunden für die finale Staffel (Anm.: genaugenommen waren es gut sieben Stunden) - ich werde mit den letzten zwei Büchern wohl rund 3000 Manuskriptseiten füllen - und wenn mehr Seiten, Kapitel und Szenen nötig sind, ergänze ich sie eben."

Martin nennt übrigens die Frage, ob Buch oder Serie das "echte" Ende von "Game of Thrones" liefern, "dumm".

Wie geht es weiter mit "Game of Thrones"?

Eine Woche nach dem Staffelfinale wird die zweistündige Doku "The Last Watch" ausgestrahlt (bei Sky am 27. Mai).

Ein "Game of Thrones"-Ableger unter dem Arbeitstitel "Bloodmoon"  ist bei HBO bereits in Arbeit. Die Serie wird in Westeros Jahrtausende vor den Ereignissen von GoT spielen. Eine Liste der Darsteller liegt schon vor. Bekanntestes Gesicht ist Naomi Watts ("King Kong"). Der Ausstrahlungstermin ist noch nicht bekannt.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.