Positive Bilanz:
Die Strategie von Bertelsmann trägt Früchte
Bertelsmann steigert seinen Umsatz nach neun Monaten um 3,3 Prozent. Verantwortlich für den positiven Verlauf sind die Zuwächse in den Digital- und Wachstumsgeschäften des Konzerns.
Bertelsmann verzeichnet nach Ablauf von neun Monaten des Jahres 2019 weiterhin einen erfolgreichen Geschäftsverlauf: Das internationale Medienunternehmen steigerte seinen Umsatz, insbesondere organisch. Verantwortlich für den positiven Verlauf sind laut Konzernbericht vor allem die Zuwächse in den Digital- und Wachstumsgeschäften des Konzerns.
Im August vergangenen Jahres hatte das Unternehmen verkündet, seine Ausgaben für Bewegtbildinhalte, Bücher, Journalismus und Musik von zuletzt fünf Milliarden Euro auf künftig sechs Milliarden Euro pro Jahr zu erhöhen. Die Investitionen haben sich offenkundig gelohnt.
Der Konzernumsatz legte im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3,3 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro zu. Vor allem die Wachstumsgeschäfte von Bertelsmann verbesserten sich dabei mit einem organischen Umsatzanstieg um acht Prozent auf 4,6 Milliarden Euro und trugen damit insgesamt mehr als 35 Prozent zum Gesamtumsatz bei, nach 33 Prozent im Vorjahr.
Mit einer umfangreichen Imagekampagne hatte Bertelsmann im September auf die Chancen des digitalen Wandels mit der zunehmenden Bedeutung von Technologiekompetenzen hingewiesen und zur Digitalisierung aufgerufen. Und auch die Halbjahresbilanz fiel bereits sehr gut aus.
Laut Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, lag bei der strategischen Ausrichtung des Konzerns ein besonderer Schwerpunkt auf dem verstärkten Aufbau von Kooperationen und Allianzen, zum Beispiel der Bertelsmann Content Alliance in den Inhaltegeschäften oder auch der Ad Alliance in der Werbevermarktung: "Der bisherige Geschäftsverlauf dieses Jahres stimmt uns zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für das Gesamtjahr 2019 erreichen werden. Der Ausbau unserer Wachstums- und Digitalgeschäfte kommt spürbar voran. Alle Unternehmensbereiche erzielen strategische Fortschritte."
Die Entwicklungen in den Divisionen (Auswahl)
- Die RTL Group verzeichnete für ihre Streaming-Dienste (die Bezahlangebote von TV Now in Deutschland und Videoland in den Niederlanden) 1,4 Millionen zahlende Abonnenten, ein Plus von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Sehdauer auf den Plattformen TV Now in Deutschland und Videoland in den Niederlanden stieg gegenüber dem Vorjahr um 27 Prozent bzw. 59 Prozent.
- Penguin Random House platzierte in neun Monaten des Jahres 2019 mehrere Top-Titel in den Bestsellerlisten der New York Times, darunter "Becoming" von Michelle Obama.
- Gruner + Jahr erweiterte sein Portfolio im Bereich der Personality-Magazine: Die Brigitte startete eine Kooperation mit der Psychotherapeutin und Bestsellerautorin Stefanie Stahl: Brigitte Leben. Zudem startete Gruner + Jahr mit Stern Crime Plus das erste kostenpflichtige Abo-Modell für digitalen Journalismus.
- BMG-Künstler und Songwriter, darunter Lewis Capaldi, Zac Brown Band, Tool, Pixies, Chrissie Hynde, Kylie Minogue und Trettmann, verzeichneten im dritten Quartal bedeutende Verkaufserfolge. Der BMG-Dokumentarfilm "David Crosby: Remember My Name" feierte eine erfolgreiche US-Kinopremiere.
- Arvato Supply Chain Solutions gewann zahlreiche Neukunden und Arvato Financial Solutions initiierte den Aufbau einer digitalen "Know Your Customer"-Plattform mit dem Ziel, Unternehmen und Banken signifikant zu entlasten.
- Die Bertelsmann Education Group setzte ihre Geschäftsentwicklung fort. Bertelsmann und die US-amerikanische Online-Hochschule Udacity gaben im Rahmen der digitalen Weiterbildungskampagne #50000Chancen bekannt, in den kommenden drei Jahren rund 50.000 Stipendien in den Bereichen Cloud, Data oder Künstliche Intelligenz zu vergeben.
- Die Bertelsmann Printing Group stärkte die bereichsübergreifende Organisationsstruktur und schuf damit das organisatorische Fundament für einen "One Company-Ansatz".
- Bertelsmann Investments hielt über seine vier internationalen Fonds zu Ende September 225 Beteiligungen an jungen Unternehmen und Fonds. Im Berichtszeitraum beteiligte sich Bertelsmann Asia Investments (BAI) unter anderem an der E-Commerce Plattform Ding Dong Fresh, auf der sich Kunden per App frische Lebensmittel nach Hause schicken lassen können. Bertelsmann India Investments (BII) investierte in den Online-Kreditmarktplatz Rupeek, der sich derzeit auf die Kreditvergabe gegen Gold als Sicherheit konzentriert.
Bernd Hirsch, Finanzvorstand von Bertelsmannrechnet für das Gesamtjahr vor diesem Hintergrund "unverändert mit einem steigenden Umsatz, einer weiterhin hohen operativen Profitabilität sowie einem Konzernergebnis, das erneut bei über einer Milliarde Euro liegt."
Im Geschäftsjahr 2018 erzielte das Unternehmen mit 117.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 17,7 Milliarden Euro.