Antennen-Digitalradio:
Ein Viertel der Bevölkerung kann DAB+ empfangen
Die Menschen in Deutschland kaufen immer mehr "DAB+"-Radios und verhelfen dem Antennen-Digitalradio so zu einer höheren Reichweite. Das geht aus dem Digitalisierungsbericht der Medienanstalten hervor.
Laut dem Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalten befinden sich in Autos und Haushalten inzwischen knapp zehn Millionen Radios, die DAB+ empfangen können, eine Million mehr als im Vorjahr. Damit kann knapp ein Viertel der Bevölkerung (24,3 Prozent) digital-terrestrische Radioprogramme über DAB+ hören.
Mit der gestiegenen Reichweite und den im Vergleich zu UKW geringeren technischen Übertragungskosten wird DAB+ auch verstärkt für private Radioveranstalter interessant. Im kommenden Monat startet eine zweite bundesweite Digitalradio-Plattform ("Bundesmux"), die von dem Konsortium "Antenne Deutschland" betrieben wird.
Aus dem Digitalisierungsbericht geht hervor, dass die Zahl der UKW-Radios in den deutschen Haushalten auf hohem Niveau leicht sinkt. In 91,2 Prozent der Haushalte steht mindestens noch ein UKW-Radio. Vor diesem Hintergrund steht eine Abschaltung des analogen UKW-Radios in Deutschland in weiter Ferne. In Europa hat sich bislang nur Norwegen komplett vom UKW-Funk verabschiedet. Allerdings planen auch Südtirol und die Schweiz die vollständige Umstellung auf DAB+. Befürworter von DAB+ verweisen auf eine größere Sendervielfalt und bessere Klangqualität. Die digitale Hörfunkverbreitung benötigt außerdem nur zehn Prozent der UKW-Sendeleistung.
Beim Radiohören verwenden derzeit noch rund 86 Prozent der Menschen in Deutschland regelmäßig ein UKW-Radio. Das Digitalradio DAB+ liegt mit 11 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt vom Internet-Radio mit 5 Prozent. Die Nutzung des Internet-Radios wird aktuell vor allem durch Smartphones und vernetzte Fernseher vorangetrieben, die auch Radiostreams abspielen können.