Ankündigung:
Facebook News kommt schneller nach Deutschland
In den USA hat Facebook gute Erfahrungen mit Facebook News gemacht, jetzt erfolgt der internationale Rollout eher als geplant. Nach Deutschland soll Facebook News in sechs bis zwölf Monaten kommen.
Deutschen Verlagshäusern und andere Publishern tut sich bald eine neue Erlösquelle auf: Facebook News. Im Rahmen dieses Programms fließen Lizenzgebühren an derzeit mehr als 200 Medienhäuser, darunter etwa "Wall Street Journal", "BuzzFeed", "The Atlantic" und "Fox News". Branchenberichten zufolge sind es um die drei Millionen Dollar jedes Jahr.
Bislang stand die Funktion nur amerikanischen Nutzern offen. In den USA startete im Oktober 2019 ein Test, im Juni 2020 wurde Facebook News für alle gestartet. Facebook News setzt nicht alleine auf Algorithmen, sondern auch auf Journalisten und die Kooperation mit den Content-Lieferanten. Jeder Nutzer sieht seine individuelle Auswahl an Facebook News, die sich aus personalisierten Inhalten, wichtigen Nachrichten und lokalen Informationen zusammensetzen. Liken und Teilen sind möglich, Kommentare nicht. Quellen, die abgelehnt werden, lassen sich blocken. Das bringt Facebook den Vorwurf, mögliche Filterblasen noch zu verstärken.
Offensichtlich ist Facebook mit der Funktion zufrieden, denn jetzt wird Facebook News in weitere Länder exportiert - und zwar schneller als ursprünglich geplant. Auch Deutschland zählt dazu, ebenso wie Großbritannien, Frankreich, Indien und Brasilien. Facebook News soll in den nächsten sechs bis zwölf Monate zugänglich sein.
Zu den bisherigen Erfahrungen schreibt Campbell Brown, VP Global News Partnerships, im firmeneigenen Blog: "Wir haben festgestellt, dass 95 Prozent der Zugriffe über Facebook News zusätzlich zu dem aus News Feed stammenden Traffic erfolgen."
Bevor Facebook News online geht, will Facebook jeweils mit den lokalen Partnern testen, "wie wir den Menschen verlässliche und aktuelle Nachrichten bieten und zugleich die unterschiedlichen Geschäftsmodelle der Verlage berücksichtigen können".
Brown liegt außerdem daran, "langfristig als verlässliche Nachrichtenquelle" wahrgenommen zu werden.
Welche deutschen Content-Partner an Bord sind, ließ Facebook offen, will aber mit allen "relevanten deutschen Medienhäusern" sprechen. Beim Video-Format Facebook Watch sind Axel Springer, Gruner + Jahr sowie Burda mit Facebook im Geschäft.