Videostreaming:
Größte US-Kinokette steigt ins Streaming-Geschäft ein
In dieser Woche wird der neue On-Demand-Service von AMC Theatres gelauncht – nach entsprechenden Deals mit fünf großen Hollywood-Studios.
Die US-Kinokette AMC Theatres steigt nun ebenfalls in den Streamingmarkt ein und hat in den USA einen Digitalservice mit dem Namen AMC Theatres On Demand gelauncht. Angeboten werden zum Kauf oder zur Ausleihe rund 2000 Filme, nachdem ihre Spielzeit in den Kinos ausgelaufen ist. Die Preise für einen Download zur Ausleihe liegen zwischen 3 und 6 Dollar, die zum Kauf zwischen 10 und 20 Dollar.
Wie die New York Times berichtet, konnte AMC hierfür entsprechende Vereinbarungen mit den Hollywood-Studios Disney, Warner Bros., Universal, Sony und Paramount abschließen – sowohl für ältere Titel aus den jeweiligen Studio-Archiven als auch für aktuelle Filme.
Nach den derzeit noch gültigen Branchenregeln dürfen Filme in Video-on-demand-Diensten erst bereitgestellt werden, nachdem die exklusive Kino-Spielzeit von zwölf Wochen ausgelaufen ist. Dieses Zeitfenster für die Kinos wird nach Meinung vieler Branchenbeobachter aber nicht mehr lange Bestand haben, da die Marktmacht der Videostreamingdienste immer größer wird.
Netflix erkennt Exklusiv-Regel nicht an
Marktführer Netflix beispielsweise hat diese Exklusiv-Regel für die Kinos nie anerkannt und in der Vergangenheit kleinere Kinoketten genutzt, um dort eigenproduzierte Filme zu zeigen – allerdings mit deutlich kürzeren Exklusiv-Zeiten, die von einigen Tagen bis zu wenigen Wochen reichten.
AMC Theatres mit Sitz in Leawood/Kansas ist über die Kinobetreiber-Holding AMC Entertainment Inc. eine Tochter der chinesischen Wanda Group. Durch den im Jahr 2016 erfolgten Zukauf der Kinoketten Carmike in den USA, Odeon in Großbritannien und der Nordic Theater Group in Skandinavien avancierte das Unternehmen zur weltweit größten Kinokette mit über 10.000 Leinwänden. Allerdings zu einem Preis: Die gegenwärtigen Schulden des Unternehmens sollen bei rund 4,7 Milliarden Dollar liegen.