"Eine weitere Preiserhöhung war angesichts der Werthaltigkeit der Bundesliga- und Champions-League-Rechte und der Rechtekosten durchaus erwartbar", sagte Christian Frodl der Deutschen Presse-Agentur. Der Experte im Sportrechtemarkt bei der Kanzlei Klinkert Rechtsanwälte fügte jedoch an: "Dieser Preissprung ist allerdings überraschend hoch ausgefallen."

Seit August 2016 ist DAZN in Deutschland aktiv und hatte zunächst für Aufsehen gesorgt, als er dem etablierten Konkurrenten Sky die Rechte für die Premier League wegschnappte. Anfangs kostet das Monatsabonnement 9,99 Euro. Zuletzt hatte der Internet-Sportsender zur neuen Spielzeit von 11,99 auf 14,99 Euro erhöht. Zum Paket des Pay-Anbieters, der zuletzt auch große Erstliga-Pakete für den italienischen und spanischen Markt erworben hatte, gehören nach eigenen Angaben in Deutschland 8000 Live-Sport-Events pro Jahr.

"Es ist eine Neupositionierung des Produkts im Premiumsegment", sagte der früher für die DFL und Sky tätige Rechte-Experte Frodl über die Preiserhöhung von DAZN: "Kernzielgruppe sind nun langfristig gebundene Bestandskunden. Die ursprünglich von DAZN angesprochenen jüngeren Kunden mit Wunsch nach einem flexiblen Abo und hoher Preissensivität dürften mit der neuen Preisstruktur hadern. Insofern ist es spannend zu sehen, wie sich dieser Schritt auf die Marktwahrnehmung von DAZN auswirkt."

Im Vergleich zu Sky ist DAZN auch nach der Preiserhöhung noch günstiger. Der etablierte Konkurrent kassiert allein für die Samstagsspiele der 1. Liga und sämtliche Partien der 2. Liga nach einem Einstiegspreis (20,75 Euro) 32 Euro im Monat. Wer DFB-Pokal, Premier League und Formel 1 schauen will, benötigt das Sport-Paket für 25 Euro (Neukunden 17,25 Euro).

Dritter Anbieter hierzulande mit einem großen Sportpaket ist die Telekom. Das Jahresabonnement bei Magenta Sport, das unter anderem Eishockey, Basketball und die 3. Fußball-Liga enthält, kostet im Jahresabonnement 9,95 Euro im Monat.