Quartalszahlen:
Ströer schneidet besser ab als erwartet
Im dritten Quartal konnte Ströer von den belebteren Straßen und Fußgängerzonen profitieren. Neben Out of Home trugen auch Digital OOH & Content und Direct Media zum Ergebnis bei.
Der Werbevermarkter Ströer hat sich wegen einer leichten Erholung von den Folgen der Corona-Pandemie wieder eine Jahresprognose zugetraut. Obwohl es weiter eine Unsicherheit vor einer zweiten Infektionswelle gebe, erwarte das Unternehmen nun ein operatives Jahresergebnis zwischen 440 und 455 Millionen Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen in Köln mitteilte. Im vierten Quartal strebt der Vermarkter einen Umsatz in Höhe von 92 bis 97 Prozent es Vorjahreswertes (1,6 Mrd. Euro) an.
Das Unternehmen hatte im März seine Prognose gestrichen und auch bei der vergangenen Zahlenvorlage im Sommer keinen Ausblick gewagt, ging aber zumindest von einer schrittweisen Besserung im dritten Quartal aus.
Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 355 Millionen Euro, nicht zuletzt wegen schlechter Geschäfte mit Außenwerbung. Gerechnet hatte das Unternehmen allerdings mit einem Minus von 15 Prozent bis 20 Prozent. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) sei um 4,8 Prozent auf 125,1 Millionen Euro gefallen, hieß es.
"Die Entwicklungen des dritten Quartals zeigen deutlich die Stärke unserer strategischen Aufstellung. Mit unserer 'OOH plus'-Strategie und der Fokussierung auf Deutschland können wir die Herausforderungen aus der Corona Pandemie annehmen und kurz-, aber auch langfristige Chancen und Potentiale nutzen", sagt Udo Müller, Gründer und Co-CEO von Ströer. "Vor allem ist unser Außenwerbegeschäft in der zweiten Hälfte des dritten Quartals genauso schnell zurückgekommen, wie es in der ersten Hälfte des zweiten Quartals eingebrochen war. In Teilen gab es sogar Aufholeffekte und Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum."
"Unsere Marktkenntnis, unser striktes und konsequent umgesetztes Kostenmanagement aber auch unsere engagierten Mitarbeiter haben dazu beigetragen, unsere für das dritte Quartal gesteckten Ziele zu übertreffen und vor allem unsere Vorjahresmarge zu verteidigen. Wir blicken weiter zuversichtlich auf unsere langfristigen, strukturellen Perspektiven. Durch den erneuten Lockdown im November erwarten wir nach ersten Erkenntnissen keine substanziellen Einschränkungen für unser Jahresendgeschäft", sagt Christian Schmalzl, Co-CEO von Ströer.
Unterm Strich verdiente Ströer zwischen Juli und September mit 21,8 Millionen Euro rund 8,3 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Das Unternehmen wertete dies als deutliches Anzeichen einer Erholung.
Damit erholte sich Ströer im Vergleich zum Vorquartal, in dem der Umsatz um ein Drittel und das bereinigte Ebitda gar um 56 Prozent gefallen war. Zudem schnitt der Werbevermarkter im dritten Quartal besser ab, als von Bloomberg befragte Experten erwartet hatten.