Emmy für Michaela Coel

Mehr als zwei Stunden dauerte es aber, bis mit Michaela Coel in einer der regulären Kategorien die erste Schwarze ausgezeichnet wurde. Die 33-Jährige Britin gewann den Preis für das beste Drehbuch einer
Miniserie für das exzellent besprochene "I May Destroy You". Coel spielt darin auch die Hauptfigur Arabella, eine Autorin, die mit den Folgen eines Missbrauchs umgeht. "Schreibt die Geschichte, die euch
ängstigt, die euch unangenehm ist», riet sie in ihrer mit Standing Ovations bedachten Rede. "Ich widme diesen Preis allen Überlebenden von sexuellem Missbrauch", sagte Coel weiter.
Für den Emmy als beste Miniserie reichte es dann für ihre Serie aber nicht, stattdessen gewann "Das Damengambit" den Hauptpreis. Produzent Scott Horberg lobte in seiner Dankesrede Hauptdarstellerin Anya
Taylor-Joy dafür, dass sie Schach "wieder sexy gemacht" habe. Zuvor hatte bereits Regisseur Scott Frank online viel Kritik für eine überlange Dankesrede erhalten, bei der er sich drei Mal gegen leise
eingespielte Musik vom Band durchsetzte.
Wegen der Corona-Pandemie waren in Los Angeles nur rund 600 Menschen in einem Zelt neben dem sonst als Veranstaltungsort genutzten Microsoft Theater als Zuschauer zugelassen. Weil das Zelt aber
überdacht war, erschloss sich Schauspieler Seth Rogen die Vorsichtsmaßnahme nicht. "Lasst mich anfangen, indem ich sage, dass hier viel zu viele Menschen in einem Raum sind", meinte er zu Beginn
der Show. "Man hat uns gesagt, die Verleihung sei draußen. Das ist sie nicht!", sagte Rogen unter Gelächter. "Warum gibt es hier ein Dach? Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht gekommen." (dpa/st)


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Autor: W&V Redaktion

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