Keine neue Submarke

Trotzdem bleibt die tagesschau auch in sozialen Netzwerken ihrer Marke treu: "Im Unterschied zu anderen Marken würden wir nie eine Submarke für Jugendliche gründen", sagt der Tagesschau-Chef. Wie etwa der Spiegel mit – dem eingestellten – Bento oder Zett von der Zeit. Die Marke soll für alle Generationen und die gesamte Gesellschaft gelten. Dazu gehören natürlich auch 15- und 16-jährige Teenager. Die seien genauso politisch interessiert. Vor allem an Fragen zu Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Zukunft. In erster Linie geht es darum, neue Zielgruppen anzusprechen, die bisher nicht erreicht werden.

Und ob im TV oder auf den Social Media-Accounts: Das Interesse an Informationen über die Corona-Pandemie ist ungebrochen. Extra dafür wurde u.a. mit dem "Corona-Update" ein Social-Media-Format geschaffen, das die Nutzerinnen und Nutzer plattformspezifisch über alle wichtigen Entwicklungen informiert. Dabei werden auch Fragen aus den Communities in die Berichterstattung einbezogen und die Nachrichten interaktiv und auch mal spielerisch aufbereitet. Laut tagesschau belohnen die User das mit viel positivem Feedback an die Redaktion.

Speziell auf TikTok gibt es - neben der reinen Nachrichtenvermittlung - auch eigene Challenges, Duette und ganz zwanglose Einblicke in die Welt der Nachrichtensprecher:innen, wie Ingo Zamperonis Teleprompterchallenge, bei der die Nutzer selbst testen konnten, wie schnell und fehlerfrei sie im Lesen sind. "Wer lesen kann, ist klar im Vorteil", so Zamperoni auf TikTok, oder eben Linda Zervakis‘ Hosen-Geheimnis am internationalen Tag der Jogginghose mit 47.000 Likes. "Solche unterhaltsamen Einblicke zählen regelmäßig zu den erfolgreichsten tagesschau-Videos auf TikTok", sagt Patrick Weinhold, Redaktionsleiter Social Media bei der tagesschau.

Die Telepromter-Challenge kam bei den Fans gut an.

Die Telepromter-Challenge kam bei den Fans gut an.

Künftig wolle man sich auf TikTok noch stärker dem Thema Medienkompetenz widmen, gerade im Superwahljahr 2021. Nutzer:innen sollen die Presenter:innen Anna, Antje und Felix auf TikTok als Faktenchecker nutzen können, erklärt Weinhold. Diese sollten den User:innen auch grundlegende Informationen vermitteln, z.B. zum "Zwei-Quellen-Prinzip", der Unterscheidung von "Meinungen" und "Nachrichten", der Erkennbarkeit von werbefinanzierten Postings. Schließlich seien die meisten Nutzer:innen Schüler:innen - und die müssten im Umgang und der Funktionsweise von sozialen Medien noch sicherer gemacht werden. (jag/ko)


W&V Redaktion
Autor: W&V Redaktion

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