SPD:
Video-Botschaft: Böhmermann über seinen "schwarzen Tag"
TV-Moderator Jan Böhmermann wendet sich per Videobotschaft an das "Volk" und seine Partei. Der verhinderte SPD-Vorsitzende droht mit einer erneuten Kandidatur.
TV-Satiriker Jan Böhmermann äußert sich im Netz, wie es für ihn in Sachen SPD weitergeht - nicht ganz ernst gemeint natürlich. Am Sonntag war die zweimonatige Frist abgelaufen, bis zu deren Ende sich Interessenten für den Parteivorsitz melden konnten. Der 1. September sei "ein schwarzer Tag" für ihn persönlich und die Partei gewesen, sagt er. Die SPD und der TV-Mann seien sich nicht sicher, ob er bereits tatsächlich Mitglied sei.
Böhmermann bedankt sich bei seinem "Wahlkampf-Team". Und er hat Pläne: Böhmermann droht mit einer erneuten Kandidatur. Natürlich fehlt auch nicht der Hinweis auf seine TV-Sendung am kommenden Donnerstag.
"Trotz vollen Einsatzes hat es am Ende möglicherweise knapp nicht gereicht, die strengen Kriterien zu erfüllen", schrieb Böhmermann bereits am Sonntag nach dem Ablauf der Frist auf Twitter.
Der Fernsehmoderator hatte am Donnerstag in seiner Sendung "Neo Magazin Royale" (ZDFneo) kurzfristig verkündet, dass er Bundesvorsitzender der SPD werden wolle. Danach begann er seine Kampagne #neustart19. Kritiker zweifeln allerdings an der Ernsthaftigkeit dieser Aktion des Satirikers. Die Frist für Bewerbungen um den SPD-Vorsitz lief am Sonntag um 18.00 Uhr ab.
Auch um die Frage der Parteimitgliedschaft des Moderators gab es Irritationen. Der SPD-Landesverband Sachsen-Anhalt bestätigte der dpa am Samstag, dass Böhmermann in Köthen aufgenommen worden sei. Dies reiche jedoch formal nicht aus, weil der Moderator nicht in Köthen wohne. Der SPD-Bezirksbürgermeister von Köln-Ehrenfeld, Josef Wirges, bezweifelte, dass Böhmermann über seinen Heimat-Ortsverein rechtzeitig Parteimitglied werden konnte.
Förmliche Voraussetzung für eine Kandidatur ist die Unterstützung von mindestens fünf SPD-Unterbezirken, einem Bezirk oder einem Landesverband. (app/mit dpa)