Die Saison im Biathlon, der beliebtesten Wintersport-Disziplin der TV-Zuschauer, beginnt am übernächsten Wochenende im finnischen Kontiolahti. Geplant war der Auftakt ursprünglich im schwedischen Östersund - also musste das Zweite neu planen.

"Üblicherweise verteilen wir die Wintersport-Wochenenden über ein halbes Jahr vor Saisonstart mit der ARD und beginnen dann mit der Detailplanung für die Monate November bis März", erklärte der ZDF-Sportchef. "Diese Planungssicherheit ist während Corona komplett weg. Wie sagt man so schön: Wir fahren auf Sicht. Notgedrungen." Balkausky sagte: "Wir haben verschiedene Szenarien vorbereitet."

Die sichtbarste Änderung für die Zuschauer ist, wenn die Moderatoren nicht im Schnee, sondern in einem Studio stehen. Die TV-Sender setzen verstärkt auf Heimarbeit, das ZDF in Mainz und die ARD in Köln, wo sie eigens ein neues Studio für Wintersport gebaut hat. Zudem werden einzelne Sendungen in Studios der zuständigen Sender produziert, etwa Ski beim SWR oder Biathlon beim RBB.

Das Erste und das Zweite wollen die Millionen Menschen vor den Bildschirmen den gewohnten Standard bieten, doch ist das in Corona-Zeiten bei jeder Übertragung möglich? "Wir müssen jetzt jede einzelne Übertragung noch einmal einzeln prüfen", erklärte Fuhrmann. "Das ist ein erheblicher Mehraufwand an Planung und Organisation." Er betonte: "Ein Reporter und eine Kameramann vor Ort - diesen Standard wollen wir nicht unterschreiten." Der ZDF-Sportchef sagte aber auch: "Es wird Situationen geben, in denen selbst das nicht geht."

Führt die deutlich reduzierte Zahl an Dienstreisen zu geringeren Kosten? "Eine Kostenersparnis kommt nicht wirklich zustande", erklärte Fuhrmann. "Die Effizienz durch die langfristigen Buchungen fällt aus." Außerdem fallen reichlich zusätzliche Arbeitstage an, weil die ursprünglichen Planungen nicht mehr gelten und neu organisiert werden muss. Die ARD musste zudem für ihr neues Wintersport-Studio in Köln investieren, wie Balkausky erklärte.