Öffentlich-rechtliche Sendeanstalten:
ZDF-Intendant Bellut fordert höheren Rundfunkbeitrag
Mindestens 18,35 Euro soll jeder Haushalt ab dem Jahr 2021 monatlich zahlen - alles darunter wäre eine "klare Kürzung".
Das öffentlich-rechtliche Fernsehen braucht mehr Geld, findet ZDF-Intendant Thomas Bellut: Er halte eine moderate Erhöhung des Rundfunkbeitrags für notwendig, verkündete er im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Ohne eine Beitragsanpassung sei das Qualitätsniveau "auf keinen Fall zu halten."
Aktuell bezahlen die Haushalte in Deutschland monatlich 17,50 Euro. Der tatsächliche Beitrag liegt laut Bellut aber rechnerisch höher: "Weil wir aber aktuell die Rücklage einsetzen dürfen, die nach der Umstellung auf den Rundfunkbeitrag entstanden war, beträgt der Beitrag nach unserer Berechnung real bereits 18,35 Euro." Das sei "der wirkliche Basiswert. Alles darunter wäre eine klare Kürzung, die nur durch große Einsparungen im Programm erbracht werden könnte."
Neuer Vorschlag im Frühjahr 2019
Eine Erhöhung könnte erst ab dem Jahr 2020 beschlossen werden – so lange ist der Rundfunkbeitrag festgelegt. Im Frühjahr 2019 werden die Sender der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) allerdings bereits mitteilen, wie viel Geld sie für die neue Finanzperiode von 2021 bis 2024 brauchen.
Bellut ist optimistisch, dass die Länder einem KEF-Vorschlag zustimmten, der auf "vernünftigen Anmeldungen der Rundfunkanstalten" basiert. Die Kalkulation solle einerseits die Teuerungsraten berücksichtigen, zugleich aber die Sparanstrengungen dokumentieren. Das vereinbarte Sparprogramm werde umgesetzt; das ZDF habe mit der ARD bereits "konkrete Schritte der besseren Zusammenarbeit fixiert."
Im Rahmen der Finanzdiskussion haben mehrere Länder auch den Vorschlag eingebracht, den Rundfunkbeitrag künftig an die Entwicklung der Inflationsrate zu koppeln, anstatt alle vier Jahre neu darüber zu entscheiden. Eine Entscheidung der Länderchefs dazu steht bislang aber noch aus.