Welchen Herausforderungen steht Pharmamarketing heute gegenüber und welchen in Zukunft?

"Ich denke, der Schlüssel in der Vergangenheit wie auch in der Zukunft heißt: Marke. In einem durch Wettbewerb immer stärker unter Druck geratenen Markt werden sich 'Best Brands' immer durchsetzen und auf entsprechende Herausforderungen eine erfolgreiche Antwort finden. Die Voraussetzung dafür ist, dass sie konsequent und diszipliniert geführt werden, aber agil genug aufgestellt sind, um Herausforderungen schnell und aktiv meistern zu können."

Was heißt das für die Kreation? Worauf müssen Marken achten?

"Ich bin davon überzeugt, dass für Kampagnen im Gesundheitsmarkt exzellente Kreation unglaublich wichtig ist, aber nur im engen und konsequenten Zusammenspiel von folgenden Erfolgsfaktoren:

1. Life Changing Consumer Insight: Es gibt oft viele gute und richtige Insights, aber die Positionierung auf dem exakt richtigen und relevanten 'Life Changing Insight' ist Core.

2. Unique Advertising Idea: Laut GFK basieren ca. 40 Prozent des Markenerfolges auf dem Kreativkonzept. Gerade im OTC-Markt treffen wir in der Kommunikation auf überwiegend generische, vielgesehene und abgenutzte Kampagnen-Klischees. Ein uniques und ungesehenes Kreativkonzept, das zu 100 Prozent auf dem Insight sitzt, ist daher Key.

3. Programmatic Media: Insbesondere bei limitiertem Budget wird es mehr denn je darauf ankommen, seine Potenzial-Zielgruppen genau zu kennen, und ihnen die Kampagne individuell mit für sie relevanten Botschaften in einem perfekten Zeitfenster und kontextuell wirksamen Umfeld auszuspielen.

Nur wenn man alle drei Fäden in einer Hand hat, kann man agil, wirksam und nachhaltig Marken steuern – beim Endverbraucher, aber natürlich nicht zu vergessen auch beim Apotheker/PTA."

 


Autor: Julia Gundelach

Julia Gundelach ist freie Autorin mit Schwerpunkt Specials. Daher schreibt sie Woche für Woche über neue spannende Marketing- und Medien-Themen. Dem Verlag W&V ist sie schon lange treu – nämlich seit ihrem Praktikum bei media & marketing in 2002, später als Redakteurin der W&V.