Jetzt wurde der Öffentlichkeit also ein neues Logo präsentiert: weniger aufregend, weniger besonders, dafür aber todsicher. Todsicher, weil die Öffentlichkeit über soziale Medien in den kreativen Prozess eingebunden wurde. Der kreative Entstehungsprozess sollte damit zum einen transparent werden. Zum anderen konnte sicher gestellt werden, dass das neue Logo dem Geschmack der Masse entspricht.

Durchaus ein kluger Schachzug. Das Ergebnis dieses öffentlichen Kreativprozesses kann sich letztlich auch sehen lassen. Es ist eine klare Weiterentwicklung des Logos aus dem Jahre 1964 und verbindet japanische Tradition mit Moderne. Besonders originell ist es allerdings nicht. Zudem wird es einer strategischen Markenbildung nicht wirklich gerecht. Eine der wesentlichen Aufgaben eines guten Signets.

Das neue Logo ist wohl eher ein Kompromiss als ein prägnantes Markenzeichen. Dass öffentliche Kritik nicht unbedingt gegen ein Logo sprechen muss, beweist das Logo der Olympiade 2012 in London: Anfänglich von den Massenmedien kritisiert wurde es schließlich extrem gut angenommen.

Lars Schlossbauer, General Manager Landor.

 


Autor: W&V Gastautor:in

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