Was Daten angeht sind die Deutschen aber nach wie vor sehr skeptisch. Das Hype-Thema Chatbots, also Programme beziehungsweise. Anwendungen für Computer oder Smartphones, die eine Unterhaltung mit einem Menschen simulieren, finden im Handel wenig Anklang, 90 Prozent wollen lieber mit einer Person sprechen, über die Hälfte sehen Chatbots als größeres Sicherheitsrisiko als Personen aus Fleisch und Blut. Aber immerhin 40 Prozent haben schon mit einem Chatbot kommuniziert.

Auch in der Finanzbranche zählt der persönliche Kontakt. Über 70 Prozent befürchten schlechteren Service, jeder Zweite macht sich beim Einsatz von KI  Sorgen, dass seine Daten in falsche Hände geraten. Insgesamt sind nur sieben Prozent bereit, ihre finanziellen Daten weiterzugeben, um einen besseren Kundenservice zu erhalten.

Im Gesundheitswesen glaubt jeder Zweite, dass Künstliche Intelligenz die Leistungen in der Branche verbessern kann. Dazu gehören individuellere Betreuungen, von Robotern durchgeführte Operationen und schnellere Diagnosen.

Im Gesundheitswesen sind die Deutschen auch mit ihren Daten großzügiger: 21 Prozent würden persönliche Daten für bessere Leistungen herausgeben. Dennoch bleibt der Mythos der Halbgötter in Weiß unangetastet: Über 90 Prozent vertrauen weiterhin einem Arzt stärker als einem medizinischen Informationssystem. Auch hier sind Chatbots wenig gefragt. Nur jeder Sechste (16 Prozent) kann sich eine Online-Sprechstunde mit einem Chatbot vorstellen.

KI im Alltag: Fast jeder zweite nutzt Smart-Home-Geräte

Tatsächlich gewinnt KI zunehmend an Bedeutung und betrifft immer mehr Bereiche des Alltags. Beispiel Smart Home: Fast jeder Zweite nutzt Smart-Home-Geräte - mehr als andere Technologien wie Wearables oder Sprachassistenten. Laut Branchenbarometer des Digital-Verbands Bitkom steht das Thema in diesem Jahr auf Platz neun. 2016 rangierte KI noch unter ferner liefen - auf Platz 23. Auf Platz eins steht IT-Sicherheit, gefolgt von Cloud Computing und Internet der Dinge.

Das Internet der Dinge ist gerade mal zehn Jahre alt, erinnert Wolfgang Dorst von Bitkom. Regulierungsmechanismen, Internetstandardisierung, Datenschutz aber auch digitale Bildung sind die brennenden Themen mit denen sich Politik und Industrie in diesem Zusammenhang  auseinandersetzen müssen.


Autor: Katrin Otto

ist Expertin für Medien. Sie schreibt über Radio, Außenwerbung, Kino, Film und und natürlich Podcast und Streaming. Privat ist sie gern auf Konzerten, im Kino oder im Wasser.