Aigner: "Facebooks Timeline ist eine Farce"
Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner hat erneut Facebook scharf kritisiert. Das neue Tool Timeline sei "absurd", da es die Nutzer auffordere, massenhaft persönliche Daten preiszugeben.
Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner hat das soziale Netzwerk Facebook erneut scharf kritisiert. Die Philosophie hinter dem neuen Tool Timeline sei "absurd", sagte die CSU-Politikerin im Interview mit dem "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe).
Facebooks Aufforderung an seine Nutzer, ein öffentliches Lebensarchiv anzulegen nannte sie eine "Farce". "Die Aufforderung, die letzten Datenlücken im Internet zu schließen, ist genau das Gegenteil dessen, was wir unter Medienkompetenz verstehen: sparsam mit persönlichen Daten umzugehen", sagte Aigner.
Wenn die EU-Kommission im Januar ihre Vorschläge für ein modernes Datenschutzrecht vorlegt, gehe es vor allem darum, dass alle Unternehmen, die ihre Dienste europäischen Verbrauchern abieten, dem EU-Datenschutzrecht zu unterliegen. "So wollen wir verhindern, dass Unternehmen ihre Firmensitze in Staaten mit einem geringeren Datenschutzniveau verlagern", so die Ministerin.
Erst Mitte des Monats hatte sich Aigner per Brief bei der US-Regierung über Facebook beschwert.