Social Media:
"Es ist Zeit, Facebook zu zerschlagen"
Chris Hughes hat Facebook mitgegründet und dem Konzern vor zehn Jahren den Rücken gekehrt. Jetzt fordert er öffentlich: Zerschlagt Facebook!
Einer der Mitgründer von Facebook hat in einem Video-Kommentar in der New York Times die Zerschlagung des Social-Network-Riesen gefordert.
Das Online-Netzwerk müsse gezwungen werden, die Fotoplattform Instagram und den Messaging-Dienst WhatsApp wieder abzustoßen, sagte Chris Hughes, der Facebook bereits vor zehn Jahren den Rücken gekehrt hat. Drei Milliarden Menschen würden Facebook, Instagram und WhatsApp nutzen. Und sie würden alle kontrolliert von einer einzigen Firma, so Hughes. Auch würde von jedem Dollar Werbegeld, der in sozialen Medien ausgegeben werde, 84 Cent zu Facebook fließen.
"Wenn ein Unternehmen so groß wird, dass es einen kompletten Markt kontrolliert, gerät es in Gefahr, seine Macht zu missbrauchen", sagt Hughes. "Und Social Media ist wie jeder andere Wirtschaftszweig."
Nutzer, die Facebook verlassen wollten, hätten keine wirkliche Alternative. "Sie sagen, ich schließe jetzt meinen Facebook-Account und gehe zu Instagram. Und wissen gar nicht, dass Instagram auch zu Facebook gehört", so Hughes weiter. Die Menschen seien einfach machtlos.
Kein ernstzunehmendes Social Network seit 2011
Darüber hinaus würde Facebook auch Wettbewerb in der Branche verhindern.
Wenn konkurrierende Unternehmen zu groß würden, würden sie einfach gekauft - oder kopiert. Das zeige die Tatsache, dass trotz des riesen Hypes im Markt seit 2011 keine wirklich ernstzunehmende Social-Media-Plattform mehr gelauncht wurde.
Auch vor der "unkontrollierten Macht" von Facebook-Chef Mark Zuckerberg warnte Hughes. Zwar habe Facebook ein Board of Directors. Aber Zuckerberg halte den größten Aktienanteil. Er habe keinen Chef und könne nicht entlassen werden.
"Facebooks Zerschlagung wäre keine Strafe für den großen wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens", schlussfolgert Hughes. "Es ist die Garantie dafür, dass neue Unternehmen eine Chance auf Wettbewerbsfähigkeit haben", so sein Fazit.