Contentsquare-Report:
Großteil der Markeninhalte bleibt ungelesen
Zwei von drei Seiten im Web bleiben ungesehen, weil Journeys nicht optimiert sind oder Suchen zu falschen Inhalten führen. Mögliche Problemlösungen gibt es in dieser "Digital Experience Benchmark".
Diese Zahl ist erschreckend: 69 Prozent aller Webinhalte, die von bekannten Marken veröffentlicht werden, bleiben komplett ungesehen. Diese Metrik berechnet die Experience-Analytics-Plattform Contentsquare in seinem aktuellen Report durch einen Vergleich der Gesamtzahl der Seiten auf einer Website sowie den Seiten, die von 95 Prozent oder mehr des Traffics überhaupt nicht aufgerufen werden. Alles in allem liegt der Anteil der ungelesenen Seiten je nach Branche zwischen 59,9 und 75,4 Prozent. Im Finanzbereich und bei Beauty bleiben mit 75,4 beziehungsweise 73,6 Prozent die größten Anteile ungesehen. Am besten schneidet mit 59,9 Prozent ungelesener Seiten noch der Bereich Heimbedarf & Technologie ab. "Wenn die überwiegende Mehrheit der Besucher 75 Prozent der Website nicht sieht, verschwenden Content-Manager viel Zeit mit der Pflege von Inhalten, die für Ihre Kunden nicht relevant sind", sagt Emily Cawse, Senor Strategic Consultant bei Contentsquare. Deshalb sei es notwendig, Inhalte zu priorisieren und zu optimieren. Marken sollten die häufigsten Journeys durch ihre Website identifizieren und prüfen, ob die Struktur des Menüs den beliebtesten Inhalten entspricht. Zudem sei es wichtig zu sehen, so Cawse, wie effizient die Suchleiste die Kunden zu den jeweils relevanten Inhalten führt.
Sinkende Conversion-Rates
Anders als früher ist mit durchschnittlich 55 Prozent die Mehrheit aller Besucher einer Website inzwischen mit einem internetfähigen Mobiltelefon unterwegs. Dennoch kommt für viele Marken die Hälfte aller Conversions von Besuchern, die einen Desktop-Rechner einsetzen. Als Grund für diese Diskrepanz sieht Contentsquare den oft schlecht gestalteten Checkout-Prozess in mobilen Szenarien sowie unzureichend gestaltete Formulare. Zudem deuten laut Report die Daten auch darauf hin, dass der mobile Einstiegspunkt schon deshalb problematisch ist, weil dort schlicht weniger Raum zur Verfügung steht. "Wenn der mobile Traffic steigt, dieser aber eine niedrigere Conversion Rate als der Desktop-Traffic aufweist, sinkt die Conversion Rate der Website insgesamt", sagt Pierre Casanova, CRO bei Contentsquare. Marken seien daher gefordert, diesem Anteil an mobilem Traffic Rechnung zu tragen und die Seiten dahin gehend zu optimieren. Ansonsten, so Casanova, „ist man zum Scheitern verurteilt.“
Earned Traffic dominiert
Laut Digital Experience Benchmark stammen 65 Prozent des Web-Traffics aus Earned-Quellen, was sich durch langfristige Markenbekanntheit, regelmäßige Besuche und wiederholte Käufe erklären lässt. Besonders groß ist der Anteil von Earned-Quellen mit 83 Prozent in der Energiebranche und mit 80 Prozent bei den Finanzdienstleistungen. Den geringsten Anteil an Paid Traffic weist mit 51 Prozent die Reisebranche auf. Wenig erbaulich ist der generell hohe Prozentsatz der Bounce Rate: Fast die Hälfte der Besucher einer Website bricht ihren Besuch ab, nachdem gerade einmal eine einzige Seite angesehen wurde. Mit 51 Prozent liegen die Nutzer von Mobilgeräten hier vorn, während die Bounce Rate bei Desktops lediglich bei 43 Prozent liegt. Laut Contentsquare ließe sich die Bounce Rate zum Beispiel durch eine individualisierte Landing Page reduzieren, die wiederkehrende Besucher erkennt und die Erfahrung dadurch optimiert. Zugleich muss die Landing Page für die immer wichtigeren Mobilgeräte angepasst werden. Um die Conversion Rates zu verbessern, rät Contentsquare zu einer Analyse des Verhaltens im Checkout auf Mobilgeräten in Stoßzeiten. Kommt es hier zu zeitlichen Verzögerungen oder noch schlimmeren technischen Problemen, muss optimiert werden. Gleiches gilt für die verschiedenen Phasen des Checkout-Prozesses, die aufgeschlüsselt und im Detail verbessert werden sollten.