Außerdem ging es um die Kooperation von Adobe mit Microsoft und SAP, die zu dritt die Open Data Initiative starteten. Sie wird es vor allem den Nutzern, die mit mindestens einem der beiden Anbieter neben Adobe arbeiten, helfen, Daten über funktionierende Schnittstellen anbieterübergreifend zu messen und automatisiert auszusteuern. 

Das vielfältige Programm beinhaltete sowohl Praxisbeispiele von Adobe-Kunden als auch Vorträge und Workshops von Mitarbeitern, die Neuerungen sowie „Tipps und Tricks“ zu existierenden Lösungen präsentierten. Solche Praxiseminare und Workshops vermittelten Anwendungstipps und waren beim Publikum sehr gefragt.

Das richtige Mindset für eine bessere Customer Experience

Gut besucht waren auch die Cases von Unternehmen wie British Telecom, Illy, Unilever oder Spiegel Online. Einen der spannendsten Beiträge der Konferenz lieferte Unilever. Auf dem Weg zur Customer Experience stellt der Konsumgüterhersteller nicht das Tool in den Mittelpunkt seiner Strategie, sondern die Mitarbeiter, die damit arbeiten. So etabliert er KI mit einem neuen Ansatz.

Unilever hat sich die Frage gestellt, welches Mindset man mitbringen muss, um Customer Experience wirklich zu verbessern. Wir sehen im Alltag immer wieder, wie entscheidend der Mitarbeiter und der richtige Umgang mit den Daten für den Weg zur KI ist. Unilever hat da den richtigen Fokus – leider hört man das noch viel zu selten.

Prominente Redner wie die UN-Beraterin Amal Clooney, die sich für Frauenrechte einsetzt, und der britische Schauspieler Eddie Redmayne, der Fragen der Kreativität erörterte, zogen viel Publikum an. In erster Linie erweiterten sie jedoch das Programm und verbanden es mit einer politischen Perspektive.

Comedian Jack Whitehall begleitete die „Sneaks“. Bei diesem Format stellt das Adobe Lab mögliche Neuerungen vor. Per Twitter konnten die Gäste abstimmen, welche Technologie sie am spannendsten fanden. Der Konzern gibt sich damit nahbar, und der Kunde hat das Gefühl, einen Blick in den Entwicklungsprozess erhaschen zu dürfen. Die Gewinner-Lösung wird auf jeden Fall umgesetzt.

Was OMR, Dmexco & Co. von Adobe lernen können

Einer der wichtigsten Bestandteile des Summit ist für viele das Netzwerken. Davon profitiert auch Adobe, da so Kunden über Kunden an neue Tools herangeführt werden. Das Konzept wurde dieses Jahr für Stammgäste erweitert: Neben dem etablierten Partnerbereich und einem Adobe-Kundenbereich, in denen Kunden gezielt zusammengeführt wurde, gab es erstmals eine „Alumni-Area“ und eigene Sitzreihen für seit vielen Jahren wiederkehrende Besucher.

Die dadurch entstandenen ruhigen Netzwerk-Areale erleichterten im Trubel der wachsenden Konferenz den Austausch erheblich und können anderen großen Veranstaltungen als Vorbild dienen. Pre-Konferenzdinner, die gezielt Kunden aus einzelnen Regionen zusammenbrachten, dienten als Eisbrecher vor der eigentlichen Konferenz.

Sie initiierten gezielt Austausch und sorgten zugleich für eine gute Atmosphäre auf der Konferenz, dann dadurch kennt jeder schon jemanden in der Masse. Zur guten Atmosphäre trug wie jedes Jahr auch die Party bei, zu der mit der britischen Popsängerin Jess Glynne ein bekannter Act eingeladen war.

Jess Glynne auf dem Adobe Summit

Trotz wachsender Größe hat sich Adobe in diesem Jahr in London Übersichtlichkeit und eine familiäre Atmosphäre erhalten. Thematisch war das Event mit KI und Personalisierung nah an den aktuell in der Branche diskutierten Themen dran. Da außerdem die Organisation gut war, viel Praxisnähe und Räume zum Netzwerken geboten waren, ist davon ausgehen, dass es im kommenden Jahr noch voller wird.

Die perfekte Customer Experience ist auch das Motto von Tag 1 der Munich Marketing Week, die vom 4. bis 6. Juni 2019 in München stattfindet. An Tag 2 wird unter anderem Christoph Kull, Deutschlandchef von Adobe, auf der Bühne stehen. Mehr Informationen zum Programm und den Referenten finden Sie hier.

Eie ausführliche Analyse zur cleveren Produkt- und Marketing-Strategie von Adobe und Highlights des Amerika-Summit in Las Vegas lesen Sie in Ausgabe 5/2019 der W&V.


Autor: W&V Gastautor:in

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