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Das Geld liegt auf der Straße

Wie in vielen anderen Bereichen, so fehlt auch bei Smart Speakern zu oft die Kundenperspektive. Kunden werden vielfach ignoriert. Ihre Wünsche nicht so ernst genommen, wie sie es verdienen. Branchenschätzungen zufolge setzen sich derzeit kaum Firmen aktiv mit den Bedürfnissen ihrer Kunden in puncto Smart Speaker auseinander. Das Geld bleibt also auf der Straße liegen! Erschwerend kommt hinzu: Mehr als 70 Prozent der Befragten wissen gar nicht, wozu die Geräte in der Lage sind und was man damit alles machen kann! Ein klassischer Informationsmangel – der genügend Platz für diejenigen Unternehmen und Marken bietet, die den Schritt aus der Deckung wagen, mutig sind, ausprobieren und das auch kommunizieren.

Machen Sie auf sich aufmerksam! Denn das wird eingefordert. Beispielsweise durch entsprechende Werbung, die schlichtweg noch zu oft fehlt. Derzeit müssen neue Corporate-Voice-Apps noch mühsam im Store gesucht werden. Aber sind wir mal ehrlich: Wer sucht aktiv nach einer Corporate-Voice-App? Wohl die wenigsten!

Der Smart-Speaker-Markt ist immer noch in den Kinderschuhen - aus denen er in rasantem Tempo herauswächst. Für Unternehmen und Marken wäre es geradezu fahrlässig, sich nicht schon heute damit zu befassen. Vor allem, wenn man einen Blick in die USA und zu Amazons Alexa wirft.

Im MIT Technology Review konnte man kürzlich lesen, wohin die Reise beispielsweise mit Alexa gehen soll: Amazons Sprachassistent soll von passiver zu proaktiver Interaktion übergehen. Statt auf Anfragen zu warten und darauf zu reagieren, wird Alexa zu einer allgegenwärtigen Begleiterin, die unser Leben besser kennen soll als wir. Eine Nische ist das keinesfalls und die Realisierung wohl nur eine Frage der Zeit. Immerhin arbeiten bei Amazon mehr als 10.000 Menschen einzig und allein am Projekt Alexa.

Doch zurück nach Europa. Ein ähnliches Bild wie in Deutschland, zeigt sich auch in der Schweiz. Im jüngst erschienen Voice First Barometer der Kommunikationsagentur Farner und der Universität Luzern wurde klar: Die Nutzung von Sprachfunktionen hat binnen eines Jahres markant zugelegt. Von 37 Prozent auf 51 Prozent. Tendenz steigend. In der Schweiz besonders beliebt: Mobile und Voice – die Nutzung der Sprachfunktion auf dem Smartphone. Statt zu tippen wird via Sprache nach der nächstgelegenen Pizzeria gesucht. Es ist auch hier wohl nur ein zeitliches Thema, bis man als Besitzer der Pizzeria auch personalisiert und im eigenen Corporate-Audio-Design auf solch eine Anfrage oder gar Voice-Bestellung reagieren kann. "Technisch möglich ist das bereits, nur müssen die Service Anbieter diese Werbeform endlich zulassen", so Maximilian Simon von Emoteev.

Machen wir uns nichts vor, die Technologie wird sich durchsetzen. Glaubt daran! Sprachsteuerung ermöglicht es nämlich, dass Interaktionen schneller, einfacher und bequemer werden. Und genau das liebt der Mensch. Beispiel gefällig? WhatsApp. Schreibt Ihr noch oder sprecht Ihr schon?

So gilt insbesondere für Smart Speaker und Sprachassistenten: Legt los! "First come, first served!".


Autor: Stephan Schreyer

Stephan Schreyer berät Unternehmen zum Thema Audio & Podcast. Für den Audioapostel sind Strategie und Konzept das Maß aller Dinge.