Nostalgie pur: Die Website Ten Years Ago zeigt, wie das Internet 2011 ausgesehen hat. Man wählt einfach aus der Liste der unterstützten Seiten eine aus, ein Klick genügt – und schon werden Sie in der Zeit zurückgeschickt. Und staunen. Eine Zeitreise, die auf unterhaltsame Weise dokumentiert, wie rasant sich das Internet in den letzten Jahren verändert hat. Websites passen sich inzwischen besser an mobile Geräte an, es gibt deutlich größere Fotos und viel mehr Videos. Natürlich haben die Designer auch neue optische Reize gesetzt. "Ten Years Ago" erinnert dabei an die Wayback Machine von Archive.org. Von dort beziehen die Macher auch Daten. Der Retro-Blick zurück auf die Portale von Apple, Reddit, Amazon oder YouTube bringt auch in Erinnerung, dass es viele bekannte Seiten heute gar nicht mehr gibt...

So kleinteilig sah YouTube heute vor zehn Jahren auf der Startseite aus.

So kleinteilig sah YouTube heute vor zehn Jahren auf der Startseite aus.

 

Neuer Ärger für "Cyberpunk 2077"-Zocker

Das Rollenspiel "Cyberpunk 2077" wurde von Fans des Genres monatelang sehnsüchtig erwartet. Als es im Dezember 2020 endlich erschien, kam Ernüchterung auf: Hunderte Bugs sorgten dafür, dass das Game auf keiner Plattform problemlos lief. Gerade Playstation 4 und Xbox One sind am stärksten von den Fehlern betroffen. Und das gilt bis heute! Sony hatte das Spiel sogar aus dem Playstation Network entfernt. Gegen Entwickler "CD Projekt" laufen inzwischen Klagen wegen vermeintlichen Betrugs. Und dann hatten die Developer aus Polen Anfang des Monats auch noch mit einem Hack ihrer Server zu kämpfen (W&V berichtete). Dabei wurde der Quellcode entwendet.

Die Cyberkriminellen forderten Lösegeld, um den Code wieder rauszurücken. Jetzt die nächste Hiobsbotschaft: Der Patch 1.2, der zahlreiche Fehler endlich beheben sollte, muss erneut verschoben werden. Die Cyberattacke auf die Server hatte die Kräfte der Entwickler gebündelt. Wie sie auf Twitter mitteilen, konnten deshalb die Bugfixes noch nicht alle realisiert werden, so dass man mehr Zeit brauche, um die Software-Probleme zu lösen. Jetzt wird ein Release-Termin für Mitte März angepeilt, was die Community frustriert zurücklässt. Die Entwickler haben auch die polnische Wettbewerbsbehörde im Nacken. Diese hatte schon im Januar zeitnahe Lösungen von der Softwareschmiede eingefordert, nachdem sich zahlreiche Gamer mit dem Vorwurf der Kundentäuschung beschwert hatten.

Firefox mit "totaler Cookie-Kontrolle"

Cookies gehen Usern im wahrsten Sinne des Wortes auf den Keks, denn sie tracken crossmedial das Surf- und Kaufverhalten von Usern. Die Firefox-Macher von Mozilla haben aber jetzt ein neues spannendes Feature für Version 86 ihres Browsers vorgestellt, auf dass Google, Facebook & Co. die Lust auf Kekse vergehen möge. "Total Cookies Control" soll deutlich besseren Schutz vor Cookies bieten. Normalerweise können Tracking-Dienste anhand ihrer Cookies Informationen sammeln – das soll künftig nicht mehr möglich sein. Jede Website wird dann ihre eigene Cookie-Sammlung erhalten. Die Seiten können aber nicht sehen, welche Inhalte in anderen Cookie-Sammlungen zu finden sind. Sie sehen nur ihre eigenen Cookies. Jedes Cookie bekommt ein eigenes „Glas“ zugeordnet. Die Funktion ergänzt den sogenannten "Supercookie"-Schutz aus Firefox 85.

Wichtig zu wissen: Für manche seitenübergreifenden Cookies gibt es in Version 86 allerdings Ausnahmen – wie zum Beispiel für Login-Dienste. Die Funktion ist in Firefox 86 verbaut und kann ab sofort genutzt werden.

Mit dieser „leckeren“ Grafik demonstriert Mozilla die neue Anti-Cookie-Praxis mit einzelnen "Gläsern" beim Browser Firefox.

Mit dieser „leckeren“ Grafik demonstriert Mozilla die neue Anti-Cookie-Praxis mit einzelnen "Gläsern" beim Browser Firefox.

Apple korrigiert ZZ Top

Sie haben die längsten Bärte der Rockgeschichte. Die Zottel-Optik ist das Erkennungszeichen von ZZ Top, der Southern-Rock-Band, die 1969 in Houston (Texas) gegründet wurde. Southern Rock? Moment. Apple ist da anderer Meinung. Jedenfalls ein Teil von Apple. Das Portal Valleyedits, das anonymen Wikipedia-Änderungen auf den Grund geht, entdeckte aktuell ein Kuriosum: Jemand, der direkt im Apple Park, der futuristischen Firmenzentrale in Cupertino, sitzt, hat den Wiki-Eintrag zu ZZ Top korrigiert und den Begriff „Southern Rock“ dabei herausgestrichen. Mister Anonymus von Apple ist der Meinung, ZZ Top spiele maximal Boogie Rock, Hard Rock, Blues Rock und Texas Blues. Der Southern-Rock-feindliche Wiki-Bearbeiter wurde anhand seiner IP-Adresse als Apple-Mitarbeiter enttarnt. Und jeder ZZ-Top-Fan fragt sich jetzt: War’s Tim Cook? Oder war’s ein unbekannter Mitarbeiter? Theoretisch ist alles möglich. Und schon haarig, welch merkwürdige Änderung innerhalb von Apple an der bärtigen Truppe vorgenommen wurde. ZZ Top lässt sich natürlich weiterhin auf Apple Music streamen. Sounds aus dem Süden der USA, aber jetzt laut Wiki kein Southern Rock mehr – verrockt, ...verrückt!

Damit wünsche ich ein wohlklingendes Wochenende. Bis Montag bei TechTäglich, dann wieder mit meinem Kollegen Jörg Heinrich und News ohne langen Bart...


Michael Gronau
Autor: Michael Gronau

ist Autor bei W&V. Der studierte Germanist interessiert sich besonders für die großen Tech-Firmen Apple, Google, Amazon, Samsung und Facebook. Er reist oft in die USA, nimmt regelmäßig an Keynotes und Events teil, beobachtet aber auch täglich die Berliner Start-up-Szene und ist unser Gadget- und App-Spezialist. Zur Entspannung hört er Musik von Steely Dan und schaut Fußballspiele seines Heimatvereins Wuppertaler SV.