Kollaborationssoftware:
Slack gewinnt Amazon als Top-Kunden
Gemeinsam wollen sie Microsoft Teams ein Schnippchen schlagen. Amazon und Slack haben einen mehrere Jahre laufenden Kooperationsvertrag geschlossen. Damit löst Amazon IBM als größten Slack-Nutzer ab.
Demnächst kommunizieren bis zu 840.000 Amazon-Angestellte via Slack. Das stellt ein Kooperationsvertrag sicher, den Slack und Amazon abgeschlossen haben und der auf mehrere Jahre angelegt ist. Im Gegenzug für die Slack-Nutzung hilft Amazon dem Collaboration-Anbieter dabei, Voice-Anwendungen und Video-Telefonie zu verbessern. Dazu werden die Features auf die Amazon-Chime-Plattform umgezogen. Außerdem wickelt Slack Speicherung, Datenbankmanagement, Sicherheit, Analytics und KI über Amazon Web Services ab.
"Der Kombination aus Cloud-Diensten und Kollaborationssoftware gehört die Zukunft", ist Slack-CEO Stewart Butterfield überzeugt. Daher der enge Schulterschluss mit Amazon, der zudem Slacks Schwachstelle bei Videokommunikation schließen soll.
Bislang war IBM mit um die 350.000 Angestellten Slacks größer Firmenkunde. Hierzulande ist etwa die Agentur Pilot unter Slacks Partnern - wie auch 24 der DAX-30-Unternehmen. Der Anteil der zahlenden Kunden liegt bei 60 Prozent.
Quartal eher durchwachsen
Slack steigerte seinen Umsatz in dem Ende April abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 50 Prozent auf 201,7 Millionen Dollar (179,8 Mio Euro). Allerdings wuchs Slack auch schon vorher mit ähnlichem Tempo - Investoren hatten erwartet, dass die Heimarbeit und das Lernen zuhause in der Corona-Krise das Geschäft der Firma noch stärker ankurbeln. Für das laufende Vierteljahr stellte Slack ein Umsatzplus von bis zu 44 Prozent in Aussicht.
Slack schloss das Quartal mit einem Verlust von 74,4 Millionen Dollar ab - mehr als doppelt so viel wie das Minus von 31,9 Millionen Dollar ein Jahr zuvor, wie die Firma aus San Francisco am Donnerstag mitteilte.
Zugleich rechne er damit, dass der Wandel der Arbeitswelt durch die Pandemie einen dauerhaften Einfluss auf das Geschäft von Slack haben wird, betonte Gründer und Chef Stewart Butterfield.
am/mit dpa