Auffällig ist die vergleichsweise hohe Anzahl der Anrufe bei der Verifikations-Hotline. Dort laufen derzeit täglich durchschnittlich mehr als 750 Anrufe auf. Seit dem Start der App hat sich das auf 180 000 Anrufe summiert (Stand 5. Oktober). Bei der technischen Hotline liegt der Wert bei bei etwa 1200 Anrufen täglich, das sind rund 130 000 Anrufe insgesamt.

Kamann kritisierte, die Corona-Warn-App sei nur für T-Systems und SAP "ein großer Glücksfall, ein goldener Regen". Für die deutschen Steuerzahler sei das Projekt hingegen "ein wirtschaftlicher Totalausfall, ohne einen messbaren Nutzen für unsere Bürger zur Bekämpfung der Corona-Pandemie."

Das Gesundheitsministerium betonte in der Stellungnahme, jede Person, die die App nutze, trage zur Pandemiebekämpfung bei. Der Bundesregierung sei keine konkrete, wissenschaftlich fundierte Mindestzahl an Downloads bekannt. Es sei auch "nicht zielführend", eine untere Schwelle zu definieren.

Die Anwendung wurde in den App-Stores von Apple und Google inzwischen mehr als 18,4 Millionen Mal heruntergeladen. Experten schätzen, dass rund 15 Millionen Menschen in Deutschland die App aktiv nutzen. SAP und T-Systems arbeiten derzeit vor allem daran, dass die Daten der Tracing-App in Europa kompatibel sind, so dass die Anwendung auch bei Reisen im Ausland nützlich ist.