Tech-Kolumne:
TechTäglich: Kickstarter gründet Gewerkschaft
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit der neuen Kickstarter-Gewerkschaft und 7000 Euro, die einfach wegrollen.
Kickstarter-Mitarbeiter gründen Gewerkschaft
Ein kleiner Schritt für Kickstarter, ein großer für die US-Techbranche. Die Mitarbeiter der Crowdfunding-Plattform Kickstarter haben erstmals eine Gewerkschaft gegründet. In den USA eine Ausnahme: Es gibt kaum eine Gewerkschaftskultur in der IT-Branche. "Ein Kulturschock", schreibt das Portal Heise.de. Auch deshalb, weil die neue Gewerkschaft jetzt ein Mitspracherecht bei Entscheidungen des Unternehmens einfordern wird.
Der Gewerkschaftsgründung in Brooklyn (Kickstarter sitzt nicht im Valley) ging ein monatelanger Streit voraus. Der Kickstarter-Gründer hatte erklärt, Gewerkschaften seien "auf Konflikt ausgerichtet". Bei der aktuellen Abstimmung votierten 46 Kickstarter-Mitarbeiter für, 37 Mitarbeiter gegen die Gewerkschaftsgründung. Der Streit eskalierte, als zwei Mitarbeiter, die zur Gründung der Gewerkschaft aufgerufen hatten, gefeuert worden waren. Die Kickstarter-Chefetage hatte aber stets dementiert, dass der Rauswurf in Zusammenhang mit den Bestrebungen nach einer Gewerkschaft gestanden hätte. Auch Mitarbeiter von Apple, Google & Co. sind nicht in Gewerkschaften organisiert.
Studie: Deutschland bei digitaler Verwaltung Platz 24 von 28
Die neuen Zahlen einer Studie des Portals Kryptoszene.de zeigen erneut, wie schlecht es um die Digitalisierung in Deutschland bestellt ist. Die Zahl der Social-Media-Nutzer ist hierzulande zwar seit 2015 um 83 Prozent gestiegen, doch bei der digitalen Verwaltung liegt Deutschland nur auf Platz 24 von 28.
Weitere Ergebnisse: Unter den 14 beliebtesten Plattformen dominieren USA und China, es findet sich kein einziges deutsches Unternehmen im Ranking, 53 Prozent der Konzerne bemängeln, dass das uneinheitliche europäische Regelwerk die Digitalisierung hemmt und rund 84 Prozent der Konzerne verlangen die Förderung digitaler Plattformen durch die Politik. Kryptoszene-Analyst Raphael Lulay fordert ein rasches Umdenken: "Noch ist es nicht zu spät, selbst wenn drei Prozent der deutschen Konzerne bereits äußern, dass sie den Anschluss längst verpasst hätten."
Neues Tablet für 3-Jährige
Gerade erst haben wir in TechTäglich über das neue smarte Telekom-Armband für Babys berichtet. Hardware für die Jüngsten wird zum Trend. Nur zwei Tage später stellt Pebble Gear mit dem "Pebble Gear Kids Tablet" nun ein Tablet für drei- bis achtjährige Kinder vor. Was verrückt klingt, ist zumindest auf Seiten der Sicherheit vertretbar: Es gibt keine In-App-Käufe und auch auf Pop-ups wird bei dem Gerät komplett verzichtet. Eltern entscheiden, was die Kids sehen.
Im ersten Jahr sind 500 Spiele und Apps gratis enthalten. Die Tablets werden noch im März ausgeliefert. Sie kosten 119,99 Euro und laufen unter dem Android-Betriebssystem. Damit die Kleinen Feuer und Flamme sind, erscheint das "Pebble Gear Kids Tablet" in zwei Editionen: "A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando" für Fans von Woody und Forky und als "Die Eiskönigin 2"-Edition für Fans von Elsa und Olaf. Das Versprechen von Pebble-Gear-Direktor Neil Meredith: "Dank unserer speziell dafür entwickelten und kuratierten Inhalte in einem geschlossenen System sind viele dieser Ängste für Kinder wie Eltern nun überflüssig."
WLAN-Router: Nur einmal "sehr gut" von Stiftung Warentest
Schlechte Passwörter, selten automatische Updates, um Sicherheitslücken zu stopfen: Die Stiftung Warentest hat in der neuen Ausgabe der Zeitschrift "test" (3/2020) acht WLAN-Router auf den Prüfstand gestellt und nur einmal die Note "sehr gut" vergeben. Zwar registrierten die Tester keine massiven Sicherheitslücken, doch den Experten aus Berlin missfiel auch, dass der Zugriff auf die Router via Browser unsicher war.
Weiterer Ratschlag: Auf Kompatibilität zum Super-Vectoring achten, zwei der acht Geräte boten an dieser Stelle keinen Support. Als Testsieger ging die AVM FRITZ!Box 7590 (ca. 190 Euro) hervor (Gesamtnote 1,5). Silber und Bronze vergaben die Warentester an die FRITZ!Box 7530 ("gut"/1,6) bzw. den TP-Link Archer VR2800V ("gut"/2,1). Lob gab es im Bereich der Router für Kabelanschlüsse auch für die FRITZ!Box 6591 ("gut"/2,1).
Mac Pro: 7000 Euro rollen einfach so davon
Beim Kauf des neuen Highend-Rechners Mac Pro von Apple werden in der Basiskonfiguration mindestens 6499 Euro fällig. Wer das schwere Edelstahl-Gehäuse des Geräts nicht selbst von Office zu Office transportieren will, ohne es anzuheben, zahlt für die Mac-Pro-Rollen noch einmal 480 Euro extra. Was der Konzern aber vorher nicht verraten hat, entdeckte der YouTuber Marques Brownlee jetzt: Die Rollen können nicht fixiert werden. Da rollen die fast 7000 Euro womöglich davon … und hoffentlich nicht in einen Schrank hinein oder gar die Office-Treppen hinunter! Was im Netz für viele Lacher sorgt: